Quelle des Lichts in schwerer Zeit

Palliativstation feiert 20-jähriges Bestehen mit Mitarbeitern und Unterstützern

Ein Foto vom Team der Palliativstation übergab Landrat Fahmüller an Dr. Alexandra Fuchs.

Es war eine beeindruckende Feier, die am Mittwoch im Theater an der Rott zu Ehren eines besonderen "Geburtstagskindes" stattfand: Die Palliativstation der Rottal-Inn-Kliniken wurde vor 20 Jahren gegründet. Zum Jubiläum kamen noch einmal viele Menschen zusammen, die einst entscheidend zur Einrichtung dieses heute weit über die Grenzen des Landkreises hinaus geschätzten medizinischen Angebotes beigetragen haben.

Charmant begrüßt wurden die Gäste zunächst von Pflegedirektorin Carola Heikaus und dann von Kliniken-Vorstand Bernd Hirtreiter, der eine schier endlose Liste von Ehrengästen abarbeitete und seiner Freude darüber Ausdruck gab, dass sich in der Zahl der Besucher auch die Wertschätzung für die Arbeit der Palliativstation wiederspiegle.

Landrat Michael Fahmüller fand sehr persönliche Worte für die Palliativstation und ihre Mitarbeiter: "Seit 20 Jahren können wir den Menschen hier bei uns ein Angebot machen, das nicht alltäglich ist und das doch so wichtig, ja eigentlich unentbehrlich ist." Die Palliativstation der Rottal-Inn-Kliniken sei ein "kleines Juwel" in der stationären Patientenversorgung. "Wir alle sind froh, dass es dieses Angebot gibt, und wir sind dankbar dafür – spätestens dann, wenn wir dieses nutzen können, sei es als Angehöriger oder eben auch als schwer kranker Mensch", unterstrich Fahmüller. Die Palliativstation sei das klare Bekenntnis dazu, dass Schwerstkranke und sterbende Menschen "unsere Solidarität brauchen und auch darauf bauen können, dass wir ihnen ein Leben und Sterben in Würde ermöglichen". Dies sei ein mitmenschlicher, kultureller und gesellschaftlicher Auftrag, so der Landrat, der auch für die Zukunft seine persönliche Unterstützung und die des Kreistags zusagte.

Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Dr. Gerald Quitterer aus Eggenfelden, erinnerte an die Anfänge der Palliativstation in Eggenfelden und an die große Bedeutung der Palliativmedizin: "Wenn das Morgen nicht mehr selbstverständlich ist, wenn Zuspruch und Fürsorge wichtiger werden als Medikamente, dann ist diese besondere Form der Medizin unersetzlich."

Seit vielen Jahren ist Diakon Robert Rembeck als Seelsorger auf der Station tätig. Er sieht in der Palliativstation eine "Quelle des Lichts" in manchmal tiefster Dunkelheit. Dieses Licht werde durch berührende Begleitung entfacht, sagte Rembeck und entzündete symbolisch eine Kerze.

Alt-Landrätin Bruni Mayer, die sich bei der Einrichtung der Palliativstation stark engagiert hatte, gestand ein, dass sie "unendlich stolz" sei auf die Entwicklung der Station. Sie lobte auch Landrat Fahmüller, der dieses Engagement weitergeführt habe. Dem "wunderbaren Team" der Station wünschte sie Gottes Segen für die Zukunft.

Die Geschichte und die Aufgaben der Station schilderten Chefärztin Dr. Alexandra Fuchs und Stationsleiter Willi Harreiter. "Wo Menschen durch eine schwere, unheilbare Krankheit mit den Schattenseiten ihres Lebens konfrontiert werden, mit Problemen nicht nur im körperlichen Bereich, sondern genauso im Psychischen, im Sozialen, im Spirituellen, an der Seite dieser Menschen, dieser Patienten und ihrer Angehörigen ist der Platz eines Palliativteams", so Fuchs.

"Wir betreuen und begleiten nun im Jahr um die 500 Patienten, in den 20 Jahren waren es über 4000 Menschen", berichtete Stationsleiter Willi Harreiter. Ziel sei es immer, die Lebensqualität für den Patienten zu verbessern, sei es durch eine Entlassung in die gewohnte Umgebung oder eine achtsame Lebensbegleitung bis zum Lebensende. Von den Gästen wurde dieses Engagement mit langem, stehendem Applaus gewürdigt.

Der Festakt war auch Anlass für die Ehrung von Persönlichkeiten, die sich um die Palliativstation verdient gemacht haben. Es waren dies: Stationsleiter Willi Harreiter, stv. Pflegedirektor Martin Stölzel, stv. Stationsleitung Cornelia Schmidmaier, ehemalige ärztl. Leiterin Dr. Leena Neumann, Alt-Landrätin Bruni Mayer, Chefarzt Dr. Uwe Schulten-Baumer, Seelsorger Diakon Robert Rembeck, Chefärztin Dr. Alexandra Fuchs, Toni Nussbaumer und Maria Müller-Burger (Hospizverein), Pflegefachkraft Monika Zelger, Josef und Elisabeth Haas (Haas-Stiftung) sowie die Pflege- fachkräfte Silvia Albrecht und Maria Schandl.