25 Jahre Würde und Geborgenheit

Rottal-Inn Kliniken feiern ein besonderes Jubiläum

 

Glückwünsche und Blumen von Landrat Michael Fahmüller, Vorstand Bernd Hirtreiter und ärztlichem Direktor Klaus Kienle gab es für langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Palliativabteilung.

Pfarrkirchen. 25 Jahre Palliativabteilung der Rottal-Inn Kliniken: dieses besondere Jubiläum wurde mit vielen Gästen gefeiert, darunter neben Vertretern der Politik auch fast das gesamte Team der Station, dazu auch ehemalige Mitarbeiter, Vertreter des Hospizvereins und auch viele Wegbegleiter und Förderer der Palliativarbeit aus den Kliniken sowie aus Wirtschaft und Gesellschaft.

Vorstand Bernd Hirtreiter hatte die Gäste begrüßt und er erinnerte an den Beginn der Palliativarbeit vor 25 Jahren, damals noch im Rahmen der Inneren Medizin am Krankenhaus in Eggenfelden. Vier Patientenzimmer standen damals für Palliativpatienten zur Verfügung. Es gab auch bereits einen Raum, in dem Angehörige übernachten konnten, um in der Nähe ihrer schwerstkranken oder auch sterbenden Angehörigen bleiben zu können. "Schon damals waren wir Pioniere, es gab in ganz Bayern nur fünf Palliativstationen, alle an deutlich größeren Kliniken", erinnerte Hirtreiter. Er bedankte sich beim ehemaligen Chefarzt Dr. Uwe Schulten-Baumer, der zusammen mit seinen Oberärzten und dem pflegerischen Leiter Willi Harreiter der "Motor" der neuen Einrichtung war. "Diese Ideengeber waren sich bewusst, dass wir als Kliniken auch die Aufgabe haben, Menschen, deren Lebensweg sich dem Ende zuneigt und ihren Angehörigen zur Seite zu stehen", so Bernd Hirtreiter. Heute verfüge man nach dem Umzug nach Pfarrkirchen über eine Kapazität von 11 Betten und vor allem sei die Palliativmedizin jetzt eine eigene Abteilung mit Dr. med. Alexandra Fuchs als Chefärztin und Willi Harreiter als pflegerischem Leiter. Hirtreiter dankte dem Palliativteam für die hervorragende Arbeit im Dienst schwerstkranken Menschen und unterstrich, dass auch die Klinikleitung sehr gerne und mit Stolz hinter der Abteilung stehe.

Landrat Michael Fahmüller betonte, dass sich die Palliativmedizin in den letzten 25 Jahren zu einer unverzichtbaren Einrichtung entwickelt habe, "sie ist sowohl für Patienten als auch für ihre Angehörigen ein Ort der Hoffnung, der Fürsorge und der menschlichen Wärme". 500 Patientinnen und Patienten werden hier jährlich behandelt, doch: "Hinter dieser Zahl Einzelschicksale, jeder Patient, jede Patientin erfahre hier eine individuelle, ganz persönliche Fürsorge", so Fahmüller. Und doch sei diese Abteilung der Rottal-Inn Kliniken kein durchwegs trauriger Ort, denn der Grundsatz der Palliativmedizin laute „Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben“. Hier in Pfarrkirchen werde dieser Grundsatz täglich mit Leben erfüllt.

Dr. med. Alexandra Fuchs erinnerte ebenfalls an die Gründung der Einrichtung vor 25 Jahren. Die Initialzündung sei gewesen, dass Mitarbeiter aus unterschiedlichen Professionen ein zentrales Problem erkannten. „Schwer kranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen bedürfen einer besonderen Behandlung und Zuwendung, mehr, als dies eine normale Krankenhausbehandlung leisten könnte“. Mit der Einführung der Palliativmedizin änderte sich das: „Durch Mildern, durch Lindern, durch professionelle und liebevolle Begleitung verhelfen wir unseren Patienten zu mehr Lebensqualität und neuen Perspektiven gerade in der für sie doch begrenzten Zeit – das ist immer unser wichtigstes Ziel“.

Der pflegerische Leiter der Palliativabteilung, Willi Harreiter, bezog sich auf das Motto der Jubiläumsveranstaltung „Finde Orte die leuchten und suche ihre Nähe“. „Unsere Palliativabteilung ist ein solcher Ort, der leuchtet und der den Menschen, die ihn aufsuchen, zu einem Ort der Zuflucht, der Achtsamkeit, der Wahrhaftigkeit, der Hilfe und des Heilwerdens werden kann“., so Harreiter. Unverzichtbar für dieses Leuchten sei aber der richtige „Brennstoff“, er bestehe aus Mut, Empathie, Fachlichkeit, Leidenschaft, Großzügigkeit, Engagement, Kooperation, Teamgeist und Wertschätzung.

Die beiden Krankenhausseelsorger Robert Rembeck und Mario Unterhuber sprachen von der Abteilung und dem Mitarbeiterteam als "Hüter der Schwelle" und damit als Begleiter von Menschen, die an einem schwerwiegenden Wendepunkt ihres Lebens stehen. Robert Rembeck der, bevor er selbst Diakon wurde, als Pfleger in der Palliativmedizin tätig war, erinnerte an die Bedeutung der Palliativmedizin und an die große Verantwortung, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen wird. Dr. Uwe Schulten-Baumer fasste die Geschichte der Station, vor allem aber die Gedanken, die hinter der Gründung standen, zusammen und bedankte sich bei allen, die vor 25 Jahren diese Idee mitgetragen hatten. Er erwähnte dabei auch die Alt-Landrätin Bruni Mayer, die von Anfang an eine große Unterstützerin war.

Im Rahmen der Jubiläumsfeier, die von Stephanie Zelger und ihrer Band sehr gelungen umrahmt wurde, gab es auch eine besondere Anerkennung für Mitarbeiterinnen, die seit 25 Jahren und seit 20 Jahren in der Abteilung tätig sind. Dies sind: Silvia Albrecht, Willi Harreiter, Manuela Kerscher, Robert Rembeck, Maria Schandl, Corne- lia Schmidmaier, Patrizia Sydow und Monika Zelger.

Einen großen Dank sprachen Dr. Alexandra Fuchs und Willi Harreiter den vielen Spendern und Förderern aus, die es möglich machen, auch Wünsche zu finanzieren, die außerhalb des Budgets liegen, insbesondere auch spezielle Fortbildungen des Personals. Spenden hätten auch die Anlage des gelungenen Palliativgartens ermöglicht. Eine großzügige Spende wurden im Rahmen der Feier übergeben: die Rotary- clubs Rottaler Land und Eggenfelden-Pfarrkirchen übergaben insgesamt 4000 Euro für die Arbeit der Palliativabteilung.