Der Blick in den Körper kann Leben retten

Darmkrebsmonat März: Rottal-Inn Kliniken wollen Medizin für die Besucher erlebbar machen – Großer Aktionstag

 

Knapp acht Meter lang ist das begehbare Darmmodell, das im Eggenfeldener Krankenhaus zu sehen sein wird.

Eggenfelden. Die Rottal-Inn Kliniken nehmen den Darmkrebsmonat März zum Anlass, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren: Sie veranstalten am Freitag, 8. März in Eggenfelden einen Aktionstag. Von 9 bis 16 Uhr können Besucher im Foyer der Klinik ein begehbares Darmmodell besichtigen. Fachleute bieten Führungen durch das Modell an. Daneben gibt es Infostände und Vorträge zu wichtigen Fragen rund um die Darm-Gesundheit.

Knapp acht Meter lang ist der Weg durch den ungewöhnlichen fleischfarbenen Tunnel, der einen Abschnitt des menschlichen Darms nachbildet. Besucher können dort aufrecht durchgehen und sich anschauen, wie gesunde Zellen in der Schleimhaut des Darms normalerweise aussehen. Als Nächstes wird verdeutlicht, wie sich die gesunden Zellen manchmal verändern. Dann wachsen kleine Polypen, die anfangs noch ungefährlich sind – doch sie können sich in bösartig wuchernden Krebs verwandeln. Das Gefährliche an Darmkrebs: Er verursacht lange keine Beschwerden und wird daher oft erst sehr spät entdeckt.

„Wer im Darm-Modell steht, wird begreifen, wie wichtig es ist, dass man solche Polypen frühzeitig entfernen lässt“, sagt Dr. Klaus Kienle, Chefarzt für Allgemein-/Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie. „Denn Darmkrebs hat noch eine andere Besonderheit, die ihn von allen anderen Krebserkrankungen unterscheidet: Diesen Krebs kann man regelrecht verhindern, indem man die Vorstufe, also die Polypen bekämpft.“

Ein Befürworter der Früherkennung ist auch Dr. Frank Scheerer. Der Gastroenterologe und Chefarzt der Inneren Medizin in Eggenfelden macht mit seinem Team die Darmspiegelungen. „Beim Thema Darmkrebs spielt die menschliche Vernunft eine große Rolle“, weiß er. Denn gegen Darmkrebs müsse man bereits aktiv werden, während man sich selbst gesund und fit fühle. Deswegen sei es umso wichtiger, dass man möglichst regelmäßig zur Vorsorge-Untersuchung geht. Während einer Darmspiegelung können Polypen bzw. frühe Karzinomstufen oft gleich entfernt werden. „Dazu raten wir allen Menschen ab dem 55. Lebensjahr, das bezahlen auch die Krankenkassen. Wenn man ein erhöhtes Risiko hat, beispielsweise durch Vererbung, sollte man schon deutlich früher aufmerksam sein, einen Arzt ansprechen und mit der Vorsorge beginnen.“


Die Polypen und somit mögliche Vorstufen des Darmkrebses entfernen zu lassen, dazu raten beide Mediziner. Denn der Eingriff bei der Vorsorge sei weitaus kleiner als das, was im Fall einer Krebserkrankung zu tun ist. „Polypen kann man ambulant während einer Darmspiegelung entfernen – doch wenn der Krebs erst einmal entstanden ist, braucht der Patient einen größeren operativen Eingriff“. Betroffenen Patienten machen sie Mut: „Wenn jemand Darmkrebs hat, können wir mit moderner Medizin wirklich gut helfen. Wird er im frühen oder mittleren Stadium entdeckt, ist bei der Mehrheit der Patienten eine Heilung möglich.

Im Rahmen des Aktionstages können Infostände besucht und Informationen zu wichtigen Fragen rund um die Gesundheit des Darms eingeholt werden. Mit dem Endoskop kann an verschiedenen Trainingsmodellen das Abtragen von Polypen geübt werden und wer sich noch mehr für modernste Technik begeistern lassen möchte, besucht die Endoskopie, den Raum also, in dem die Spiegelung des Darms durchgeführt wird. An den Ständen der Endoskopie und der Viszeralchirurgie soll keine Frage unbeantwortet bleiben, versichern Dr. Kienle und Dr. Scheerer, beide freuen sich auf zahlreiche Besucher.

Schulen, Selbsthilfegruppen und andere Interessierte können sich zu Gruppenführungen unter (08721 983-7302 oder per Mail (innere-egg​©rottalinnkliniken.de) anmelden.