Rottal-Inn Kliniken jetzt Forschungspartner bei digitalem Demenzprojekt

Die Pflegedirektorin der Rottal-Inn Kliniken, Dr. Stephanie Vogt und der pflegerische Bereichsleiter des Zentrums für Altersmedizin am Krankenhaus Pfarrkirchen, Max Schnitzler, beteiligen sich an „digiDEM“

Die Versorgung von Patienten mit Demenz wird gerade auch für deren Angehörige häufig zur Herausforderung. Das beobachten auch die Pflegekräfte der Rottal-Inn Kliniken. „Die Angehörigen wenden sich oft hilfesuchend an unsere Pflegekräfte“, sagt Dr. Stephanie Vogt, Pflegedirektorin der Rottal-Inn Kliniken.  Es war ihr deshalb ein besonderes Anliegen, hier nachhaltig etwas zu bewirken. Gemeinsam mit Max Schnitzler, dem pflegerischen Bereichsleiter des Zentrums für Altersmedizin an der Rottal-Inn Klinik Pfarrkirchen beteiligt sie sich am Forschungsprojekt „Digitales Demenzregister Bayern“, kurz digiDEM Bayern. Das Projekt zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in Bayern zu verbessern und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert.

In Bayern leben derzeit mehr als 240.000 Menschen mit Demenz, bis 2030 wird die Zahl voraussichtlich auf 300.000 ansteigen. Die zukünftige Versorgung der Betroffenen stellt für die Gesellschaft eine der größten Herausforderungen dar. Dieser Herausforderung begegnet digiDEM Bayern, ein Projekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, des Universitätsklinikums Erlangen und des Medical Valley EMN e.V., mit digitalen Lösungen.

 

Befragungen in ganz Bayern

So baut digiDEM Bayern ein digitales “Demenzregister” auf, um den Langzeitverlauf der Erkrankung besser zu verstehen und einen Überblick zur Angebotslandschaft zu erhalten. Forschungspartner aus allen sieben Regierungsbezirken Bayerns, darunter auch das Rottal-Inn Kliniken Kommunalunternehmen, befragen dafür Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz und ihre pflegenden Angehörigen zu ihrer Situation. So soll ein umfassendes Bild der Lebensbedingungen von Betroffenen entstehen. Dadurch können mögliche Angebotslücken aufgedeckt und die bayerische Staatsregierung über notwendigen Versorgungsbedarf informiert werden. Die Befragungen können persönlich, aber auch virtuell durchgeführt werden. digiDEM Bayern hat dafür weltweit gängige Demenz-Screening-Tests so angepasst, dass sie auch per Videokonferenz möglich sind. Dies bietet einen flexiblen, niedrigschwelligen und in Zeiten von Corona vor allem sicheren Zugang für Betroffene.

Digitale Angebote für Betroffene und Interessierte

Bereits während des Projektes werden auf der Homepage www.digidem-bayern.de zusätzlich online abrufbare Unterstützungsangebote zur Verfügung gestellt, wie z.B. ein Fragebogen zur Einschätzung des eigenen Unterstützungsbedarfes, ein Hörtest oder eine Beurteilung der Gedächtnisleistung von betroffenen Angehörigen.

„Gerade in der Geriatrie in Pfarrkirchen sind wir laufend mit Fragen zur Demenz konfrontiert“, erläutert Max Schnitzler. Aber auch in den anderen Fachdisziplinen merkt man, wie groß die Unsicherheiten und wie wenig bekannt Hilfsangebote bei vielen Menschen nach wie vor sind. „Wir hoffen mit unserem Engagement einen Beitrag für eine bessere Lebensqualität aller betroffenen Menschen leisten zu können“, bekräftigt Dr. Stephanie Vogt.