„Ohne euch wäre alles nichts“
Eggenfelden. Es war gar nicht so leicht, dass alle 58 neuen Auszubildenden bei den Rottal-Inn Kliniken einen Platz im Raum in der Gesundheitsakademie bekommen haben. „Das ist eine stolze Zahl. Ich freue mich, dass sie sich für einen Beruf am Menschen bei uns entschieden haben“, begrüßte Landrat Michael Fahmüller in seinem Amt als Vorsitzender des Verwaltungsrates die Auszubildenden.
In seiner Rede blickte der Landrat auf seine eigene Ausbildung zurück. „Ich erinnere mich noch genau an die erste Krawatte und die Nervosität am ersten Tag“, so Fahmüller. Die Größe der Rottal-Inn Kliniken werden den Auszubildenden erst jetzt richtig bewusst werden. „Ohne euch wäre alles nichts“, sprach er zu den neuen Schülerinnen und Schülern der Berufsfachschule für Gesundheit- und Krankenpflege. Besonders freut ihn, dass alle Auszubildenden auch wirklich ihre Arbeit angetreten haben – was nicht mehr selbstverständlich sei. Weiter nannte der Landrat die Bereiche, in denen die neuen Auszubildenden ihre Lehre machen: 39 Pflegefachhelfer, vier medizinische Fachangestellte, zwei operationstechnische Assistenzkräfte sowie eine Kauffrau im Büromanagement.
Die Technik sei mittlerweile eine große Hilfe im Gesundheitswesen, aber: „Ohne gute Worte und Leuten, die auch mal zuhören können, geht es nicht.“ Der persönliche Kontakt sei entscheidend. Der Landrat sagte, dass er wisse, wie viel Arbeit auf die neuen Pflegekräfte zukomme. Er habe das Gefühl, dass die Bevölkerung immer mehr zu einer „Ich-Gesellschaft“ werde – die Auszubildenden sich dadurch aber nicht von ihrem Weg abbringen lassen sollen. „Wir Menschen sind keine Maschinen“, sagte Fahmüller mit Blick auf den Werdegang der Auszubildenden. Sie müssten kurzfristig entscheiden, was sie selbst erledigen können und wo sie einen Arzt benötigen. Deshalb: „Habt keine Scheu, sie lernen, was das Richtige ist.“ Der Landrat schaute am Ende seiner Rede schon drei Jahre in die Zukunft, denn dann hoffe er „alle bei der Verabschiedung wiederzusehen“. Die Auszubildenden seien jetzt ein neues Stück der Rottal-Inn Kliniken.
Klinikvorstand Gerhard Schlegl wies die Azubis darauf hin, dass sie nun einen neuen Titel zueinander haben: nämlich Kolleginnen und Kollegen. „Sie werden eng zusammenwachen uns es bilden sich neue Freundschaften.“ Die Türen von ihm und der restlichen Klinikleitung seien für die neuen Schülerinnen und Schüler immer offen. Laut Schlegl ist es am wichtigsten „immer Ziele zu verfolgen, denn ohne Ziele ist das Leben sinnlos.“ Ihr berufliches Ziel solle es nun sein, das Examen in drei Jahren zu bestehen. „Natürlich darf aber auch das Feiern nicht zu kurz kommen“, ergänzte er vor den jungen Männern und Frauen. Ob Reinigungskraft oder Chefarzt: „Wenn einer versagt, dann funktioniert das Klinik-Uhrwerk nicht mehr.“ Er wisse um die Verantwortung, die nun auf die Auszubildenden übergehe.
„Ihr habt einen superspannenden Beruf gewählt“, sagte Pflegedirektorin Dr. Stephanie Vogt in ihrer Rede. Die Arbeit der neuen Auszubildenden biete ein großes Entwicklungspotenzial. „Wir müssen alle zusammenarbeiten, denn wir sind für die Gesundheit im Landkreis verantwortlich“, betonte die Pflegedirektorin. Die Leute würden auf die Kliniken schauen und sich derer Wichtigkeit auch bewusst sein. Der Personalratsvorsitzende der laut seinen Angaben 1400 bis 1500 Klinikmitarbeiter, Ludwig Hausmanninger, versprach „ein immer offenes Ohr“ für die Gesuche der neuen Klinikmitglieder. Er hoffe, dass es ihnen gehe, wie ihm selbst, denn: „Ich habe meinen Beruf nie bereut.“