Damit jeder weiß, was er zu tun hat

Große Feuerwehrübung am Krankenhaus als bestmögliche Vorbereitung auf einen Ernstfall

Im Eilschritt durch die Eingangshalle: das Team der Feuerwehr musste sich zunächst einen Lageüberblick verschaffen.

Wenige Minuten nach dem Brandalarm rückten die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr vor der Klinik an.

Pflegedirektorin Stephanie Vogt (l.) übernahm die Rolle einer Krankenschwester, die auf ihrer Station starke Rauchentwicklung bemerkt hatte.

Über eine Fluchttreppenanlage gelangte ein Trupp in die gefährdete Station im dritten Stock.

Eggenfelden. Feuerwehrleute in voller Montur, die im Eilschritt durch die Eingangshalle der Klinik unterwegs sind. Schnelle Anweisungen, die sofort umgesetzt werden. Große Feuerwehrfahrzeuge vor dem Haupteingang und im Wirtschaftshof hinter der Klinik – es wirkte durchaus realistisch, war aber glücklicherweise nur ein Test: Die Feuerschutzübung am Eggenfeldener Krankenhaus der Rottal-Inn-Kliniken – Angenommen wurde eine starke Rauchentwicklung auf der Station 3 A – hat einmal mehr gezeigt, dass sowohl die Mitarbeiter der Klinik als auch die Feuerwehr für den Ernstfall gut vorbereitet sind.

Die Lage ist unklar, als die Einsatzkräfte ankommen. Atemschutzausrüstung wird angelegt, in der Brandmeldezentrale informieren sich Kommandant und Zugführer über den ausgelösten Alarm und verschaffen sich so einen ersten Überblick. Dann geht es hinauf in den dritten Stock – über das Treppenhaus, denn die Aufzüge sollen, wenn ein Brand vermutet wird, nicht benutzt werden. Während ein Trupp nach oben eilt, wird von außen die Wasserversorgung sichergestellt. Der Weg führt die Feuerwehrler über die Fluchttreppe, über Hydranten wir das Wasser an die fest installierten Löschwasserleitungen aufwärts in das dritte Geschoss geleitet.

Auf der Station selbst ist die Feuerwehr bereits aktiv: Eine Krankenschwester, die den Alarm ausgelöst hat, informiert Zugführer und Kommandanten über das, was passiert ist. Sie weiß auch, in welchen Zimmern Patientinnen untergebracht sind und ob diese transportiert werden müssen oder ob sie selbst noch gehen können. Stephanie Vogt, Pflegedirektorin der Rottal-Inn Kliniken, hat die Rolle einer Stationsschwester übernommen, die Rauch entdeckt und sofort Alarm geschlagen hat. Sie informiert die Pforte, von hier aus werden die Stationen und selbstverständlich auch die Feuerwehr informiert.

"Ich stamme ja selbst aus der Notfallmedizin und habe Erfahrung im Umgang mit derartigen Situationen, aber es ist schon sehr wichtig, dass man eine gute Feuerwehr zur Seite hat", stellt sie fest. Als ehemalige Großstädterin hat sie nach dieser Übung – die Erste, die sie in der Funktion als Pflegedirektorin miterlebt – großes Lob für die Feuerwehr parat: "Wenn man sich überlegt, dass diese Männer und Frauen ja freiwillig im Dienst sind, dass sie für Einsätze den Arbeitsplatz verlassen müssen, das ist schon eine starke Leistung", sagt Vogt.

"Wir gehen solche Übungen genauso an wie eine echte Brandsituation, denn wenn der Ernstfall eintritt, dann muss jeder wissen, was er zu tun hat", macht Feuerwehrkommandant Herbert Stauber deutlich. Und als Technischer Leiter der Klinik stimmt ihm Thomas Stiller zu: "Gerade in einem Krankenhaus werden solche Übungen ganz sicher nicht auf die leichte Schulter genommen, denn wir haben es hier auch nicht selten mit Menschen zu tun, die im Ernstfall nicht einfach schnellstmöglich die Flucht ergreifen können."

Kommandant Herbert Stauber macht deutlich, dass ein Einsatz in der Klinik auch für eine große und erfahrene Wehr wie es die Eggenfeldener ist, einen Ausnahmefall darstellt: "Wenn hier der Alarm geht, dann muss alles passen. Deshalb sind wir auch gerne bereit, diese Übungen regelmäßig durchzuführen, denn besonders die jüngeren Kollegen müssen jeden Handgriff beherrschen."

Beim Bilanzgespräch nach der Übung, an der an die 40 Einsatzkräfte beteiligt waren, steht fest: Alles hat geklappt wie am Schnürchen, die Situation war schnell im Griff. "Wir hoffen natürlich, dass der Ernstfall nie eintritt, aber wenn es doch passiert, dann sind wir auf jeden Fall bestmöglich vorbereitet", sind sich Kommandant Stauber und Technischer Leiter Stiller einig.