Summen, Brummen und Zirpen erwünscht

Rottal-Inn Kliniken schaffen beim Krankenhaus Insektenparadies

Freude über ein gemeinsames Umwelt-Projekt: (v.l.) Pedro Henzel, zuständiger Abteilungsleiter der Rottal-Inn Kliniken, Katharina Ries vom LPV Rottal-Inn und Vorstand Bernd Hirtreiter bei der Schildübergabe zum Projekt „Zwickelbleame“ der „Natürlich Bayern“- Initiative.

Pfarrkirchen. Das Projekt „Zwickelbleame – weil´s jeder kann“ des Landschafts-pflegeverbands (LPV) Rottal-Inn will dazu beizutragen, dass im Landkreis wieder mehr Insekten Nahrung finden. Es ist Teil der Initiative „Natürlich Bayern“, die das Bayerische Umweltministerium mit drei Millionen Euro fördert. Im Rahmen dieses Projektes wurden im Landkreis bisher knapp acht Hektar Fläche in Blühwiesen verwandelt. Dadurch sollen Wildbienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten neue Lebensräume erhalten. Die Wiesen können Teil von Gewerbeflächen sein oder gehören Kommunen, Privatpersonen und Landwirten.

Auch die Rottal-Inn Kliniken engagieren sich für den Artenschutz. Am Krankenhaus in Pfarrkirchen werden jetzt auf zwei Wiesen mit insgesamt 2800 Quadratmetern Fläche beste Bedingungen für Wildblumen und Insekten aus der Region geschaffen, heißt es in einer Pressemitteilung. Dafür besuchte Katharina Ries vom LPV die Fläche, um die zuständigen Ansprechpartner der Rottal-Inn Kliniken zu beraten, wie die Umwandlung funktionieren kann. Sie freute sich, dass einige für den Landkreis typische Arten bereits auf der Wiese wachsen: „Margerite, Schafgarbe, Hornklee und Wiesen-Flockenblume sind schon zu finden. Wir wollen nun die Vielfalt an Arten und Farben vergrößern, indem wir ein wenig nachhelfen.“

Um dieses Ziel zu erreichen, wird von Mitarbeitern der Rottal-Inn Kliniken im Spätsommer an offenen Bodenstellen gezielt Wildblumensamen ausgebracht. „Die Aufgabe der Wiesenmahd übernimmt zukünftig zweimal im Jahr ein Landwirt, der gleichzeitig das Heu verwerten kann“, erläutert Pedro Henzel, Abteilungsleiter bei den Rottal-Inn Kliniken. Er spare beim Mähen im Wechsel kleine Bereiche aus, in denen Insekten in der Zwischenzeit Nahrung finden können.

Vorstand Bernd Hirtreiter ist von der Idee begeistert: „Als doch relativ großes Unternehmen fühlen wir uns natürlich auch dem Umweltschutz und der Nachhaltigkeit verpflichtet. Diese Ziele versuchen wir in die täglichen Abläufe unserer Kliniken zu integrieren.“ Dass man jetzt zusätzlich auf unseren Freiflächen der Natur etwas Gutes tun kann, das ist schon eine gute Sache.

Katharina Ries vom LPV bittet um Verständnis, wenn der Anblick der Wiesen erst einmal etwas ungewohnt sein könnte, denn: „Ungemähte Wiesen statt kurzem Rasen können schon mal etwas unsauber aussehen, sind aber wichtig für unsere Insekten.“ Auch weist sie darauf hin, dass handelsübliche Samenmischungen für sogenannte „Blühflächen“ oder „Bienenweiden“ oft keine oder nur wenigen heimischen Arten enthalten. „Damit locken sie eher Honigbienen und andere häufige Insekten an. Bedrohte Insekten unserer Heimat brauchen hingegen nicht nur bunte Blumen, sondern vielfältige Lebensräume mit Arten aus der Region.“

Die neu angelegten Blühwiesen am Rottal-Inn Klinikum in Pfarrkirchen runden das „Zwicklbleame“-Projekt nun ab, das Ende Juli 2021 ausläuft. „Jede neu geschaffene oder insektenschonend geführte Fläche leistet einen kleinen Beitrag gegen den Artenschwund. Dass wir nun zum Abschluss des Projektes auch direkt am Klinikum in Pfarrkirchen neue Insektenparadiese schaffen konnten, ist natürlich toll.“, freut sich Katharina Ries. Vorstand Bernd Hirtreiter stimmt hier gerne zu: „Die Zusammenarbeit mit dem LPV war hervorragend und jetzt freuen wir uns, wenn es auf unseren Wiesen brummt, summt und zirpt“.