Laufen für den guten Zweck

Die Rottal-Inn Kliniken waren in diesem Jahr erstmalig mit einem Laufteam aus mehr als 60 Teilnehmern beim „Corza Medical Organspendelauf“ dabei

Eggenfelden. Es ist eine der außergewöhnlichsten Sport­veranstaltungen der Welt: einmal im Jahr starten Läufer in vielen Ländern zum „Corza Medical Organspendelauf“. Dabei kommt es nicht auf die schnellste Zeit an, sondern es geht um eine gute Sache: unterstützt werden mit dem Erlös des Laufes, der sich aus den Startgebühren ergibt, Organisationen, die sich für die Organspende in der Forschung stark machen oder die Bereitschaft zur Organspende in der Gesellschaft fördern. Die Rottal-Inn Kliniken waren in diesem Jahr erstmalig mit einem Laufteam aus mehr als 60 Teilnehmern dabei.

Doch auch der gute Zweck muss sich den Bedingungen der Corona-Pandemie beugen: laufen in einer großen Gruppe war in diesem Jahr nicht möglich. Doch es gab eine andere Möglichkeit - alle Starterinnen und Starter hatten sich die App „virace“ auf ihre Smartphones geladen. Die App registrierte die gelaufene Distanz und auf Basis dieser Daten gab es dann auch eine Ergebnisliste und Urkunden für alle Teilnehmer.

Der Corza Medical Organspendelauf ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und fand im Jahr 2021 bereits zum 10. Mal statt. „Zentrales Anliegen des Laufs ist es, das Thema Organspende und Organtransplantation in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Denn trotz der mit rund 84 Prozent überaus positiven Einstellung der Bevölkerung gegenüber der Organspende besitzen lediglich 36 Prozent aller Deutschen einen Organspendeausweis“, erklärte vor dem Start der Transplantationsbeauftragte der Rottal-Inn Kliniken, Dr. Thomas Riedel. Rund 9.000 Patienten müssten daher in jedem Jahr vergeblich auf ein  Spenderorgan warten, „täglich sterben bis zu drei Menschen auf den Wartelisten“, so der Mediziner.

„Organspender sind Lebensretter. Die trotzdem vergleichsweise geringe Anzahl der Menschen mit Organspendeausweis hat vor allem mit Unsicherheit, mit mangelnder Aufklärung zu tun“, betonte Prof. Dr. med. Christoph Anthuber. Der langjährige Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie ist auch Mitglied des Verwaltungsrates der Rottal-Inn Kliniken und einer der Mitbegründer des Benefiz-Laufes in Deutschland. Nach einer Sitzung des Verwaltungsrats ließ er es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Landrat Michael Fahmüller das Laufteam der Kliniken auf die Strecke zu schicken.

Was vielen jedoch nicht bewusst ist: Selbst wenn die persönliche Entscheidung zur Organspende negativ ausfällt, lohnt sich der Besitz eines Organspendeausweises dennoch. Im Ausweis kann auch der  Widerspruch gegen die Organspende angegeben werden. Im Falle des Falles wird so für klare Verhältnisse gesorgt - eine große Entlastung für die Angehörigen. Landrat Fahmüller bedankte sich bei Klinik-Vorstand
Bernd Hirtreiter und Ärztlichen Direktor Dr. Klaus Kienle für die Unterstützung dieser Aktion: „Die rege Teilnahme zeigt, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich sogar auf der Laufstrecke für Patientinnen und Patienten stark machen“.