Impfbereitschaft liegt bei rund 80 Prozent

An Rottal-Inn-Kliniken gilt klare Priorisierung - Erste Dosis für 453 Mitarbeiter aus Risikoabteilungen

Eggenfelden. Auch an den Rottal-Inn-Kliniken schreiten die Impfungen  gegen das Corona-Virus voran. Bislang haben 453 Mitarbeiter ihre erste Dosis erhalten. Weitere 257 wurden bereits das zweite Mal mit dem Serum von BionTech/Pfizer immunisiert, wie Klinikvorstand Bernd Hirtreiter auf Nachfrage der PNP mitteilt.

Anfängliche Skepsis weniger geworden

Welches Personal den Piks bekommt, ist klar geregelt. „Die Reihenfolge bzw. Priorisierung der Schutzimpfung gegen das Virus SARS-CoV-2 richtet sich nach der aktuellen Fassung der Coronavirus-Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums“, so Hirtreiter. Demnach haben diese Personen die höchste Priorität, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit einem sehr hohen Expositionsrisiko tätig sind. „Dazu zählen in unserem Fall die Covid- und Intensivstationen sowie Notaufnahmezentren.“ Zu diesem Risikopersonal gehören laut Klinikvorstand nicht nur die Ärzte und Pfleger, sondern auch die Reinigungskräfte, die auf der Isolierstation im Einsatz sind. Dies bedeute im Gegenzug, dass bislang noch kein Mitarbeiter der Klinikverwaltung geimpft sei. „Auch ich nicht“, betont er.

Die Impfbereitschaft sei in den vergangenen Wochen gestiegen und liege derzeit bei rund 80 Prozent, hat der Vorstand festgestellt. „Die anfängliche Skepsis ist weniger geworden.“ Bisher habe man keine starken Nebenwirkungen nach der Verabreichung der Vakzine festgestellt. Nur ein sehr geringer Prozentsatz habe nach der Spritze Fieber bekommen.

Bislang sei auch noch kein Impfstoff übrig geblieben, weiß Bernd Hirtreiter. „Alle geplanten Dosen wurden verimpft.“ Für diesen Fall gebe es im Übrigen Impflisten, in die sich alle Mitarbeiter über ein eigens dafür eingerichtetes Impfportal im Intranet der Rottal-Inn-Kliniken eintragen könnten.

Neue Regelung bei Zulagen für Wechselschichten

Ein anderes Thema an den Rottal-Inn-Kliniken beschäftigt derzeit die Grünen im Kreistag. Die Rede ist von der „Wechselschichtzulage für Teilzeitkräfte“ die laut Fraktionsvorsitzendem Günther Reiser gestrichen werden soll. Dazu hat er eine Anfrage an Landrat Michael Fahmüller zur kommenden Kreistagssitzung am 1. März gestellt. In seinem Schreiben kann er diese Kürzung nicht nachvollziehen. Denn gerade in Coronazeiten seien diese  Mitarbeiterinnen besonders wertvoll, da sie einspringen würden, wo es nötig sei. „Das Personal der Rottal-Inn-Kliniken sollte eigentlich mit Gold aufgewogen werden“, schreibt er. Das werde man sich zwar nicht leisten können, die Zulage für die herausragende Arbeit aber schon, meint Reiser.

Als die PNP in dieser Sache beim Landratsamt nachfragte, fällt die Antwort knapp aus: „Die Bezahlung von Klinikpersonal fällt nicht in die Zuständigkeit des Landratsamtes.“

Aufschlussreicher ist da schon die Nachfrage bei Klinikvorstand Bernd Hirtreiter. Demnach sei vor ungefähr zwölf Jahren die außertarifliche Sonderregelung geschlossen worden, dass Teilzeitmitarbeiter die gleiche monatliche Wechselschichtzulage in Höhe von 105 Euro bekommen wie Klinikangestellte, die in Vollzeit arbeiten. „Dieses System war aus unserer Sicht ungerecht“, so Hirtreiter.

Daher habe die Klinikleitung diese Sondervereinbarung gekündigt. „Im Gegenzug haben wir die Wechselschichtzulage auf 150 Euro erhöht.“ Zudem werde diese Zulage zukünftig anteilig der Stundenzahl des Beschäftigungsgrades gezahlt – so wie tariflich festgeschrieben. Obendrein habe man ein Angebot gemacht, um den Verdienstausfall für Teilzeitkräfte für die beiden nächsten Jahre zu kompensieren, unterstreicht der Vorstand der Rottal-Inn-Kliniken. „Sie erhalten im ersten Jahr zwei Drittel und im zweiten Jahr ein Drittel des Ausfalls.“