Ein wichtiger Rückzugsort

"Raum der Stille" in der Palliativstation eingeweiht-Rotarier machen vorhaben möglich

Pfarrkirchen. Einen „Raum der Stille“ gibt es jetzt auf der Palliativstation der Rottal-Inn Kliniken am Krankenhaus in Pfarrkirchen. Ermöglicht wurde dieses Projekt vor allem auch durch die großzügige Spende des Rotary-Clubs Rottaler Land, der zu den Gesamtkosten von 65.000 Euro eine Spende von 25.000 Euro beigesteuert hatte. Im Rahmen der Segnung des „Raumes der Stille“ wurde die Spende jetzt auch offiziell übergeben.

Der Raum der Stille hat, wie Dr. med. Alexandra Fuchs als medizinische Leiterin und Willi Harreiter als pflegerischer Leiter der Palliativstation erläuterten, eine besondere Funktion: in dem bewusst schlicht gehaltenen Raum, dem auch ein kleiner, luftiger Innenhof angeschlossen ist, bietet sich eine Rückzugsmöglichkeit für Gespräche, auch für Gebete und dafür, sich einmal alleine zurückziehen zu können – das gilt für Patienten ebenso wie für Besucher, die, wenn auch nur kurzfristig, Abstand brauchen von einer belastenden Lebenssituation. „Wir sind sehr glücklich, dass wir diese Einrichtung jetzt haben, wir können uns beim Verwaltungsrat, beim Vorstand und vor allem bei den Spendern nur herzlich bedanken“, so die Palliativmedizinerin. Willi Harreiter merkte an, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier einmal in stressigen Phasen zur Ruhe kommen könnten, um neue Kraft zu schöpfen für ihre verantwortungsvolle Aufgabe.

Landrat Michael Fahmüller, als Verwaltungsratsvorsitzender der Rottal-Inn Kliniken, sagte dem Rotary- Club Rottaler Land ein herzliches „Vergelt´s Gott“. Es sei einmal mehr deutlich mat immer wieder wichtige Vorhaben großzügig unterstützen. „In diesem Raum wird es sehr oft um großes Leid und tiefen Schmerz gehen, manchmal, weil ein lieber Angehöriger im Sterben liegt, manchmal, weil er gerade gestorben ist. Manche Menschen brauchen dann das Gespräch, sie wollen sich den Schmerz von der Seele reden, andere wollen für sich ganz alleine sein – dieser Raum steht dafür immer offen“, so der Landrat.

Michael Fahmüller erinnerte daran, dass die Palliativstation der Rottal-Inn-Kliniken im vergangenen Jahr 20 Jahre alt geworden sei. In diesen zwei Jahrzehnten sei erst eine großartige Aufbauarbeit geleistet worden, dann habe sich die Abteilung im Laufe der Zeit zu einer der bekanntesten Visitenkarten der Kliniken entwickelt. Der neue Raum der Stille werde, so Fahmüller, ein wichtiger und zentraler Punkt innerhalb der Station sein. Fahmüllers Dank ging dabei auch an das Team der Station, das sich aktiv und kompetent in die Planungen des Raumes eingebracht habe.

Peter Brendel, der die Spendenübergabe und damit die Ermöglichung des „Raumes der Stille“ als einen wunderbaren Abschluss seiner Präsidentenzeit beim Rotary-Club Rottaler Land bezeichnete, freute sich in seinem Grußwort darüber, dass der Club einen so großen Beitrag habe leisten können. Dabei erwähnte er auch, dass die Spende über 25.000 Euro alleine durch Zuwendungen von Mitgliedern möglich gemacht worden sei: „Allen rotarischen Spendern sage ich ein großes Dankeschön für diesen solidarischen Kraftakt unseres Clubs!“ Peter Brendel berichtete auch von der Vorgeschichte der Aktion: der Club habe einen Besuch in der Klinik gemacht, dabei sei das Gespräch auch auf den gewünschten neuen Raum gekommen. Klinik-Vorstand Gerhard Schlegl habe die Summe genannt, die dafür benötigt werde und hinzugefügt: wenn die Hälfte des Geldes aus Spendenmitteln komme, da könnten die Kliniken die andere Hälfte dazulegen. „Die Klinikleitung hat Wort gehalten, genauso wie die Rotarier, dafür herzlichen Dank“, so Peter Brendel, der dem Team der Station weiterhin viel Kraft für segensreiche Arbeit wünschte. Ein Lob gab es noch für das Planungsunternehmen COPLAN: die Planungen für den Raum der Stille sind eine Spende des Unternehmens, auch das, so Brendel, sei sicher nicht alltäglich

Die stimmungsvolle und würdige Weihe der neuen Räumlichkeiten nahm Domkapitular Gerhard Auer, einst Pfarrer in Arnstorf, vor. Er bat bei seinen Segenswünschen vor allem um Beistand für die Patienten und Angehörigen in einer schweren Phase des Lebens, in der ein Glaube an die Auferstehung eine wichtige Hilfe sein könne. 

Begrüßt worden waren die vielen Gäste der Einweihung durch Klinikvorstand Bernd Hirtreiter. Er sprach von einem „besonderen Anlass, denn ein Raum der Stille ist nichts Alltägliches, auch wenn wir alle uns in der Hektik des Alltags vielleicht sehr oft so einen Rückzugsort wünschen würden, um den Kopf wieder frei zu bekommen“. Der Raum werde zum Ort werden, in dem man alleine oder auch zusammen mit einem vertrauten Menschen reden oder auch schweigen kann. Hirtreiter dankte den Planern und auch den Mitarbeitern im Haus, die an der Umsetzung beteiligt waren, allen voran Abteilungsleiter Pedro Henzel. Ein ganz besonderer Sank ging auch an Veronika Seiler: die Schülerin des Pfarrkirchner Gymnasiums umrahmte die Eröffnungsfeier mit Harfenmusik.