Leben mit Herzschwäche: Medizin bietet viele Möglichkeiten

Informationstag der Rottal-Inn Kliniken fand großen Anklang

Das BRK bot praktische Übungen an, um im Ernstfall effektiv handeln zu können. Rechts im Bild: Prof. Christian Gleißner, Chefarzt der Kardiologie und des Schlaganfallzentrums

Eggenfelden. Atemnot, Müdigkeit, Klinikaufenthalte – für Menschen mit Herzschwäche bedeuten diese Symptome oft eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Beim Informationstag der Rottal-Inn Kliniken stand die Herzinsuffizienz im Mittelpunkt. Die Veranstaltung zog fast 200 Besucherinnen und Besucher an, die sich über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten informierten. Chefarzt Prof. Dr. Christian Gleißner betonte in seinem Vortrag, wie neue Therapien, ein gesunder Lebensstil und digitale Technologien Menschen mit Herzschwäche helfen können.
 

Herzschwäche betrifft bis zu vier Millionen Menschen in Deutschland. Die Krankheit entsteht, wenn das Herz nicht mehr genügend Blut und Sauerstoff in den Körper pumpt. Typische Symptome sind Kurzatmigkeit schon bei geringer Belastung und allgemeine Leistungseinschränkung. Da die Gesellschaft altert und die Behandlungsmöglichkeiten sich verbessern, gibt es heute mehr Betroffene als früher – etwa zehn Prozent der 60- bis 79-Jährigen leiden unter Herzinsuffizienz, erklärte Prof. Gleißner. Moderne Medizin bietet gute Behandlungsmöglichkeiten, doch ist es wichtig, bei ersten Symptomen wie Atemnot frühzeitig ärztliche Hilfe zu suchen. „Wer frühzeitig gegen Risikofaktoren wie Diabetes, Übergewicht und Bewegungsmangel vorgeht, kann eine Herzschwäche oft verhindern“, erklärte Prof. Gleißner. Ein gesunder Lebensstil helfe, Risikokrankheiten zu vermeiden und damit das Risiko für Herzschwäche zu senken.

In den vergangenen Jahren haben neue Behandlungsmethoden das Risiko eines plötzlichen Herztodes für Menschen mit systolischer Herzschwäche deutlich verringert. Heute liegt es bei zwei bis vier Prozent – früher waren es acht bis zehn Prozent oder mehr. Eine regelmäßige Medikamenteneinnahme ist entscheidend, da eine Verschlechterung der Herzschwäche lebensgefährlich werden kann. Prof. Gleißner betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient ist: „Das Engagement beider Seiten ist das A und O der Therapie.“ Patienten sollten auch selbst aktiv werden: Gewichtsnormalisierung, regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining, eine gesunde Ernährung sowie der Verzicht auf Rauchen und Alkohol unterstützen die Therapie. Nach seinem Vortrag stand Prof. Gleißner für Fragen zur Verfügung und ermunterte die Zuhörerschaft, die Chancen moderner Therapien zu nutzen und selbst zur eigenen Gesundheit beizutragen.