Kurze Wege zwischen Theorie und Praxis

Einweihung der neuen Gesundheitsakademie an den Rottal-Inn Kliniken - Bau in Rekordzeit fertiggestellt

Freude über die neue Gesundheitsakademie bei (von links) Franz Thurner, ehemals bei der Regierung von Niederbayern für das Projekt zuständig, Pedro Henzel, Abteilungsleiter und zuständig für Bauangelegenheiten der Rottal-Inn Kliniken, stellvertretende Schulleiterin Irmi Piechottka, Vorstand Bernd Hirtreiter, MdL Martin Wagle, Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Michael Fahmüller, Vorstand Gerhard Schlegl, Pflegedirektorin Dr. Stephanie Vogt, Ärztlicher Direktor Dr. Klaus Kienle und Schulleiter Georg Muselmann.

Die Ausbildung am Krankenbett wird in der neuen Schule auch interaktiv in „Lehr-Krankenzimmern“ durchgeführt.

Eggenfelden. Diese Einrichtung ist ein Meilenstein in der Geschichte der Rottal-Inn Kliniken: am Freitag wurde die neue Gesundheitsakademie, die auch die Berufsfachschule für Pflege umfasst, feierlich eröffnet. Mit einer Investition von über drei Millionen Euro entstand ein auf hohem Niveau ausgestattetes Unterrichtsgebäude, das direkt an den Klinikstandort Eggenfelden angeschlossen ist und damit die „kurzen Wege zwischen Theorie und Praxis“ gewährleisten soll, wie es Landrat Michael Fahmüller als Verwaltungsratsvorsitzender der Rottal-Inn Kliniken ausdrückte.

Es war sicher nicht die Menge an Ehrengästen geladen, die üblicherweise bei einer Veranstaltung dieser Bedeutung gerne kommen würden, doch mit Rücksicht auf die Pandemie und die besondere Verantwortung der Kliniken in dieser Situation habe man den Kreis der Gäste beschränken müssen, so Klinik-Vorstand Bernd Hirtreiter.

Den Segen für das neue Gebäude, vor allem aber für die Menschen, die hier lehren und lernen, erbaten Stadtpfarrer Dekan Egon Dirscherl zusammen mit den Vertretern der Krankenhausseelsorge, Sr. Birgitta Handl und Diakon Georg Hermannsdörfer. Die Geistlichen unterstrichen die Bedeutung der Menschlichkeit in der Pflege und wiesen darauf hin, wie wichtig es sei, im Unterricht der neuen Schule nicht nur das pflegerische Können, sondern auch das Herz entsprechend zu bilden.

In seiner Begrüßung der Gäste schilderte Kliniken-Vorstand Bernd Hirtreiter die Historie des neuen Gebäudes von der Planung bis zur Eröffnung. Sein Dank richtete sich an die Politik ebenso wie an den Verwaltungsrat und an die Regierung von Niederbayern. Er und sein Kollege Gerhard Schlegl hätten sich bereits zu Beginn ihrer Tätigkeit in Eggenfelden Gedanken darüber gemacht, wie man die Fachschule vom ehemaligen HaWi-Gebäude im Gewerbegebiet der Stadt Eggenfelden wieder zurück an die Klinik holen könne, „denn da ist der beste Platz für eine Pflegeschule“, machte Hirtreiter deutlich. Passende Umstände hätten es dann möglich gemacht, dass man die Fläche neben dem Gebäude der Klinikverwaltung bebauen konnte.

Die Anbindung der neuen Gesundheitsakademie an das als Personalwohnheim errichtete Gebäude, von dem jetzt ein Teil auch für die Schule genutzt werde, habe Kosten gespart und neue Möglichkeiten geschaffen. Dass man den Kostenrahmen nur geringfügig überschreiten musste, dass der Bau zügig in einem knappen Zeitrahmen erstellt werden konnte und dass man jetzt über eine hochmoderne Bildungseinrichtung verfüge – das alles sein eine gelungene Leistung, „wir danken allen, die dabei mitgeholfen haben“, so Hirtreiter.

Landrat Michael Fahmüller machte deutlich, dass die Eröffnung einer sanierten oder neu gebaute Schule für ihn zu den wichtigsten Terminen in seinem Amt als Landrat gehört „Eine Schule, das ist immer vor allem eine Investition in die Zukunft. Für junge Menschen, die etwas lernen, die an einer Schule ein Ziel verfolgen, für diese jungen Menschen planen und bauen wir ganz besonders gerne, denn auf sie baut der Landkreis Rottal-Inn seine Zukunft“, so Fahmüller. Der Landrat bedankte sich beim Verwaltungsrat und bei den politischen Gremien für die entsprechenden Entscheidungen, die dem Bau vorangegangen waren. Er hob aber auch die Leistungen hervor, die innerhalb der Kliniken erbracht wurden: von den Vorständen Bernd Hirtreiter und Gerhard Schlegl, vom Bau-Team um Abteilungsleiter Pedro Henzel und vom Team der Lehrkräfte um Schulleiter Georg Muselmann. Gemeinsam mit allen und auch mit der Regierung von Niederbayern sei es möglich gewesen, die neue Gesundheitsakademie „fast schon in Rekordzeit“ zu errichten und damit einen wichtigen Beitrag zu leisten im Bestreben, auch in Zukunft gut ausgebildete und motivierte Pflegekräfte für die Rottal-Inn Kliniken gewinnen zu können.

MdL Martin Wagle erinnerte in seinem Grußwort daran, dass die Gesellschaft in den vergangenen zwei Jahren noch deutlicher erlebt habe, wie wichtig diese Berufe in der Pflege für uns alle sind. „Die Gesellschaft braucht Menschen, die dann da sind, wenn Menschen krank oder pflegebedürftig sind, das bedeutet aber auch: wir müssen diese Berufe noch attraktiver machen“, hielt der Abgeordnete fest. Dazu gehöre ganz sicher auch, dass entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Er könne sich nach seinem Eindruck von der neuen Gesundheitsakademie eigentlich gar keinen besseren Ort vorstellen, um sich das Rüstzeug für die Pflege zu holen.

Der Landkreis Rottal-Inn und die Rottal-Inn Kliniken hätten mit dem Neubau die richtige Entscheidung getroffen, so Wagle: „Man hat die die Schule dort gebaut, wo sie hingehört, nämlich direkt an die Klinik. Theorie und Praxis liegen jetzt räumlich so nahe zusammen, wie das ja auch in der Ausbildung notwendig ist“, unterstrich der Landtagsabgeordnete, der auch erklärte, dass dem Freistaat und der Staatsregierung die stationäre Patientenversorgung in den ländlichen Räumen sehr am Herzen liege, zwei Millionen Euro Förderung für die neue Gesundheitsakademie seien dafür ein guter Beleg. „Der Freistaat Bayern hat deshalb gerne hier in Eggenfelden diesen Neubau gefördert, dass er so gut gelungen ist, macht die Freude noch größer“, unterstrich Martin Wagle.

Schulleiter Georg Muselmann bedankte sich bei allen Beteiligten für das große Engagement bei der Schaffung der Gesundheitsakademie und er versicherte: „Ihr Einsatz und diese Investition werden sich auszahlen, denn in diesem Haus werden hervorragende Pflegefachkräfte ausgebildet, die ihren Dienst am kranken Menschen mit Herz und Hirn verrichten werden, darauf können sich die Menschen in unserer Heimat verlassen“.