Möglichst dicht ans Gesicht

Experten der Rottal-Inn Kliniken über das richtige Anwenden der FFP2-Maske

Eggenfelden. Seit dem Montag, 18. Januar 2021 geht in Bayern -fast- nichts mehr ohne FFP-2- Maske, das hat der Ministerrat der Bayerischen Staatsregierung beschlossen: im öffentlichen Personennahverkehr und dessen Haltestellen, bei der Schülerbeförderung, für die Kunden und ihre Begleitpersonen in Ladengeschäften mit Kundenverkehr wie beispielsweise Lebensmittelgeschäfte, Banken und Tankstellen, bei der Abholung von vorbestellten Waren in Ladengeschäften (Click&Collect) und bei der Abholung von Essen "to go", in Verkaufsräumen, auf dem Verkaufsgelände, in den Eingangs- und Warteflächen vor den Verkaufsräumen und auf den zugehörigen Parkplätzen.

Auch Patienten in Arzt- und Zahnarztpraxen und allen sonstigen Praxen, in denen medizinische, therapeutische und pflegerische Leistungen erbracht werden oder medizinisch notwendige Behandlungen angeboten werden, sind jetzt „FFP-2-pflichtig“, solange die Behandlung nicht mit Maske funktioniert, zum Beispiel beim Zahnarzt. Für die Besucher in Altenheimen, Seniorenresidenzen sowie Pflege- und Behinderteneinrichtungen und für deren Beschäftigte, wenn sie in Kontakt mit Bewohnern sind, für die Beschäftigten von ambulanten Pflegediensten und teilstationären Pflegeeinrichtungen, wenn sie in Kontakt mit Pflegebedürftigen sind und nicht zuletzt für die Besucher von öffentlich zugänglichen Gottesdiensten in Kirchen, Synagogen und Moscheen und von Zusammenkünften anderer Glaubensgemeinschaften – sie alle müssen FFP-2-Masken oder KN-95-Masken tragen.

Monika Zederbauer und Udo Eder kommen aus dem Bereich der Pflege, haben dann die anspruchsvolle Ausbildung zur Hygienefachkraft absolviert und sind deshalb gerade jetzt gefragte Ansprechpartner für Kolleginnen und Kollegen bei den Rottal-Inn Kliniken. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten schon seit längerer Zeit mit FFP-2-Masken, denn sie bieten, wenn man sie richtig trägt, ein hohes Maß an Schutz – nicht nur für den Träger, sondern auch für den Menschen, mit dem er es zu tun hat“, erläutert Udo Eder. Doch Voraussetzung dafür sei erst einmal die richtige Qualität der Maske: „Dubiosen Internetanbietern sollte man besser nicht trauen, gute Ansprechpartner sind sicher Apotheken und Drogeriemärkte oder entsprechende Abteilungen im Einzelhandel“, erklärt der Experte. Auf dem Produkt sollten das CE-Zeichen mit der vierstelligen Kenn-Nummer der Zertifizierungsstelle, die FFP-Schutzstufe und die EN-Norm auf der Maske oder der Verpackung abgedruckt sein oder ein entsprechendes Zertifikat beiliegen. „Echte“ KN 95-Masken erfüllen die erforderliche Schutzwirkung ebenso.

Ein ganz wichtiger Faktor für die Sicherheit der Maske ist aber vor allem der richtige Umgang, denn nur so kann die Maske ihre wichtige Aufgabe beim Schutz des Trägers und seines Umfeldes erfüllen. Monika Zederbauer stellt dazu erst einmal Grundlegendes fest: „So eine Maske sollte man immer mit sauberen Händen anfassen, also am besten vor dem Aufsetzen die Hände waschen oder im Geschäft die bereitgestellten Desinfektionsmittel benutzen“, lautet ihre Empfehlung. Mit den Fingern sollte man ohnehin nicht in die Maske hineingreifen, richtig ist es, die Haltebänder an beiden Seiten zu spannen und dann diese Bänder über die Ohren zu ziehen. Als letzten Schritt gilt es dann noch, den in den Masken eingebauten kleinen Bügel vorsichtig an die Nase bzw. die Nasenflügel mit sanftem Druck anzupassen, um die Dichtigkeit der Maske zu gewährleisten.

Denn darauf kommt es bei der Schutzwirkung an: „Die Maske sollte dicht am Gesicht anschließen, um die Möglichkeit, dass sich Viren über den Rand der Maske Zutritt zu Mund und Nase verschaffen können, möglichst gering zu halten“, macht Udo Eder deutlich. Man kann den richtigen Sitz übrigens ganz einfach testen: einmal kräftig einatmen – wenn dann keine „Zugluft“ unter der Maske entsteht, dann sitzt sie gut. Klappt das nicht, kann eventuell eine andere Maskengröße zum gewünschten Ergebnis führen. Abzuraten ist nach Überzeugung der Hygieneexperten von Masken mit einem Ventil, mit dem das Ausatmen erleichtert und das Beschlagen von Brillengläsern vermindert werden soll. „Diese Ventile führen dazu, dass man selbst vielleicht geschützt ist, aber das Umfeld überhaupt nicht“, stellen sie klar.

Und was machen jetzt die Bartträger, die Probleme haben, eine FFP-2-Maske zu tragen? Monika Zederbauer hat da ihre eigene Meinung, ist ihr Mann doch Bartträger – aber der muss jetzt, nach entsprechender Rasur, mit glattem Gesicht, aber eben auch gut geschützt durch die Maske, auskommen. „Wenn die Pandemie im Griff ist, dann ist so ein Bart schnell nachgewachsen, aber jetzt geht es um Schutz und Gesundheit“, macht sie klar.

Beide Hygienefachkräfte haben aber noch einen besonderen und wichtigen Wunsch: „Die beste Maske entbindet uns alle nicht von der Pflicht, Abstand zu halten und Kontakte einzuschränken. Wenn sich alle daran halten, dann wird die Normalität schneller in unser Leben zurückkehren“.