Bluthochdruck - der "stille Killer"

Rottal-Inn Kliniken bieten zur Herzwoche ein Informationstelefon - Blutdruck regelmäßig messen lassen

Bieten im Rahmen einer Telefonaktion aktuelle Antworten auf Fragen rund um den Blutdruck: Chefarzt Prof. Dr. med. Christian A. Gleißner (l.) und Leitender Oberarzt Dr. Mohammedreza Akhavanpookhavanpoor

Eggenfelden. Etwa ein Drittel aller Erwachsenen in Deutschland hat nach Angaben des Robert Koch- Instituts einen zu hohen Blutdruck, das sind ca. 20 Millionen Menschen. Viele von ihnen haben zu hohe Blutdruckwerte, ohne es zu wissen – das ist besorgniserregend“, erklärt der Chefarzt der Inneren Medizin-Kardiologie der Rottal-Inn Kliniken, Prof. Dr. med. Christian A. Gleißner. Der Chefarzt wird zusammen mit dem Leitenden Oberarzt der Abteilung, Dr. Mohammadreza Akhavanpoor bei einer Telefon-Aktion im Rahmen der Herzwochen 2021 interessierten Anrufern am Mittwoch, 24.11.2021 von 16 bis 18 Uhr unter den Telefonnummern 08721 983-92338 und -92339 Rede und Antwort zu Fragen rund um den hohen Blutdruck stehen.

Denn die häufigste Volkskrankheit Bluthochdruck gilt als wesentlicher Grund für einen vorzeitigen Tod und ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Hirnblutung, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder andere Erkrankungen wie Nierenversagen. „Leider führen oft erst die schwerwiegenden Folgen eines unbehandelten Hochdrucks die betroffenen Personen zum Arzt. Dem wollen wir mit gezielter Aufklärung entgegenwirken. Bluthochdruck lässt sich mit Hilfe von Medikamenten und einem gesunden

Lebensstil sehr gut behandeln“, betont Prof. Dr. Gleißner. Ihm ist es wichtig, die Öffentlichkeit für die Gefahren des Bluthochdrucks sowie für die Wichtigkeit der Blutdruckmessung und der konsequenten Behandlung und Prävention sensibilisieren.

Der Mediziner beschreibt das das Tückische an dem „stillen Killer“: Bluthochdruck kann auch trotz hoher Blutdruckwerte ohne Beschwerden verlaufen und deswegen jahrelang unbehandelt oder gar unentdeckt bleiben. „Jeder sollte deshalb seinen Blutdruck kennen und ihn ab 40 regelmäßig messen oder beim Arzt messen lassen“, rät er. Bei familiärer Vorbelastung ist eine routinemäßige Untersuchung des Blutdrucks auch schon früher sinnvoll. „Millionen von Männern und Frauen kennen ihren Blutdruck überhaupt nicht, weil sie ihn nicht messen lassen. Sie laufen Gefahr einer schleichenden schwerwiegenden Schädigung ihrer Gefäße und Organe“, so Prof. Dr. Gleißner. Viel zu wenig bekannt sei, dass ein normaler oder niedriger Blutdruck im Laufe des Lebens sich sehr oft in einen hohen Blutdruck verwandelt. Je älter ein Mensch wird, desto wahrscheinlicher wird es, dass er Bluthochdruck entwickelt.

Bei den über 60-Jährigen liegt der Anteil der Menschen mit Bluthochdruck bei über 60 Prozent. Die Deutsche Herzstiftung, in deren wissenschaftlichen Beirat Prof. Gleißner kürzlich berufen wurde, appelliert deshalb an alle Menschen, regelmäßig ihren Blutdruck zu messen. „Bei jedem Arztbesuch, wenn man zum Hausarzt wegen eines neuen Rezepts geht oder zur Augenärztin wegen einer Brille, kann man darum bitten, dass der Blutdruck gemessen wird“, davon ist auch Prof. Dr. Gleißner überzeugt. Die inkonsequente Einnahme der blutdrucksenkenden Medikamente ist ein weiterer kritischer Punkt: Bluthochdruckpatienten nehmen oftmals ihre Medikamente nicht – wegen tatsächlicher oder vermuteter Nebenwirkungen –, vermindern die Dosierung oder brechen die Therapie ganz ab. Häufig sind den Patienten nicht ausreichend die Wirkungen und Nebenwirkungen der Blutdruckmedikamente bekannt.

Im Rahmen der Telefonaktion kann der Eggenfeldener Chefarzt zusammen mit dem Leitenden Oberarzt viele Fragen beantworten. Aber ganz besonders wichtig ist ihm, dass er möglichst viele Menschen dazu veranlassen kann, ihren Blutdruck genauer im Blick zu haben.