Sauberkeit schafft Sicherheit

Händehygiene: Aktion der Rottal-Inn Kliniken

Es war ein ungewöhnliches Jubiläum, dass in diesem Jahr gefeiert wurde: vor 10 Jahren erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO den Mai zum „Monat der Händehygiene“, seitdem beteiligen sich weltweit vor allem Kliniken an Aktionen, die der Verbesserung der Händehygiene dienen. Auch die Rottal-Inn Kliniken sind seit Anfang an mit dabei.

In der Medizin versteht man unter Händedesinfektion ein Verfahren zur Verringerung der Zahl von Krankheitserregern auf der Haut der Hände mit Hilfe von Händedesinfektionsmitteln. „Die Effektivität der Händedesinfektion im Hinblick auf die Vermeidung der Übertragung von Infektionserregern hängt, wie bei jeder Desinfektion, von der prinzipiellen Wirksamkeit des Händedesinfektionsverfahrens und von der Compliance ab. Auch die Begleitumstände, wie die Haut der Hände, oder der Zeitdruck, können die Wirksamkeit einer Händedesinfektion negativ beeinflussen. Um negative Einflüsse zu minimieren, gibt es drei Punkte: „Mach es bewusst, gezielt und nimm dir die Zeit.“ so Karsten Wede.

Schon in der Ausbildung und in regelmäßigen Schulungen werde deshalb die Bedeutung der Händehygiene den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Rottal-Inn Kliniken immer wieder vermittelt. „Wir sind hier schon auf einem wirklich hohem Niveau“, bestätigt auch Klinikvorstand Bernd Hirtreiter, der selbst, wie er berichtet, regelmäßig eine der Händedesinfektionsmittelspender nutzt: „Ich gebe immer wieder anderen Menschen die Hand, deshalb achte ich schon darauf, hier meinen Beitrag zu leisten“, sagt er.

Genauso wichtig ist es den Verantwortlichen in den Rottal-Inn Kliniken, das Bewusstsein von Beschäftigten, Besucherinnen und Besuchern für die Händehygiene zu schärfen. Susanne Gaube, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozial-, Arbeits-, Organisations-, und Wirtschaftspsychologie an der Universität Regensburg, hat zu diesen Bemühungen eine wissenschaftliche Untersuchung an den Rottal-Inn Kliniken gemacht und sie konnte belegen, dass sich die Nutzung der Händedesinfektionsmittelspender durch das medizinische Personal deutlich steigern ließ, durch kleine Monitore, die mit freundlichen „Smileys“ zur Händedesinfektion animierten.

Um an den Erfolg der Studie weiter anzuknüpfen, erinnern die Rottal-Inn Kliniken deshalb ganz bewusst an die Händedesinfektion, beispielsweise in der Eingangshalle des Krankenhauses in Eggenfelden: über dem Händedesinfektionsmittelspender, an dem sich Besucherinnen und Besucher die Hände desinfizieren können, ist ein Monitor angebracht, der mit ständig wechselnden Motiven zur Benutzung animiert. „Wir haben festgestellt, dass seit der Installation des Bildschirms viel mehr Besucher des Hauses diese Möglichkeit der Händedesinfektion nutzen“, so Vorstand Gerhard Schlegl. In jedem Fall bietet der psychologische Aspekt im Rahmen eines Maßnahmenbündels zur Steigerung der Compliance viel Potential, um den Patientenschutz in den Krankenhäusern zu verbessern. Die Ergebnisse der Studie wurden bereits international veröffentlicht.

Und wie funktioniert sie denn nun, die perfekte Händehygiene? Udo Eder, Hygienfachkraft der Rottal-Inn Kliniken, macht es vor: Ausreichend Händedesinfektionsmittel – mindestens zwei bis drei Mal den Hebel betätigen – in die trockene hohle Hand geben, so dass alle Areale der Hände satt mit dem Präparat benetzt werden können. Das Händedesinfektionsmittel über 30 Sekunden in die Hände einreiben. Fingerkuppen und Daumen sind klinisch besonders wichtig, da sie am häufigsten in direkten Kontakt mit potentiell verkeimten Oberflächen kommen. An den Fingerkuppen findet sich zudem die höchste Keimdichte im Vergleich zu anderen Hautpartien.  „Aber das wichtigste ist und bleibt, dass man die Händedesinfektion ernst nimmt und nutzt“, darin sind sich die Hygieneexperten einig.

Ein kleiner Stopp am Händedesinfektionsmittelspender: (v.l.) die Hygienefachkräfte Karsten Wede und Udo Eder, Pflegedirektorin Carola Heikaus, Vorstand Bernd Hirtreiter, Ärztlicher Direktor Dr. Klaus Kienle und Vorstand Gerhard Schlegl.