Die Würde des Patienten im Mittelpunkt

Informationstag der Rottal-Inn Kliniken Zum Thema Demenz - Auch Pflegeschüler bringen sich ein

"Die Demenz entwickelt sich durch die Tatsache, dass wir sehr viel älter werden als früher, leider zu einer Volkskrankheit" – mit dieser Feststellung eröffnete Landrat Michael Fahmüller als Verwaltungsratsvorsitzender der Rottal-Inn-Kliniken einen Aktionstag zum Thema Demenz. Dieser war von den Kliniken im Rahmen der deutschlandweiten "Demenzwoche" angeboten worden.

Weil, so Fahmüller, in den allermeisten Fällen die Pflege und Betreuung von Demenzkranken durch deren Lebenspartner oder Familie durchgeführt wird, sei es ihm ein großes Anliegen, diese Leistung zu würdigen: "Ich habe allergrößten Respekt vor den Menschen, die sich um an Demenz erkrankte Familienangehörige kümmern. Die Gesellschaft könnte diese Aufgabe sonst gar nicht stemmen."

Klinikenvorstand Gerhard Schlegl machte deutlich, wie wichtig es sei, dass schon in den Fachschulen für Krankenpflege das Thema auf dem Lehrplan steht: "Auch Menschen mit Demenz sind, wenn sie akut erkranken, Patienten in unseren Kliniken. Wir müssen uns daher damit auseinandersetzen, wie wir medizinisch, vor allem aber menschlich, mit dieser Herausforderung umgehen."

Lob gab es vom Landrat und vom Vorstand für die Schülerinnen und Schüler der Fachschule, die sich zusammen mit ihren Lehrkräften bei der Gestaltung des Nachmittags intensiv eingebracht hatten. "Das habt ihr gut hinbekommen", meinte auch Schulleiter Georg Muselmann anerkennend.

Als Glücksgriff erwies sich Referentin Silvia Vallaster. Die erfahrene Pflegeexpertin aus Pocking mit großer Erfahrung in der Betreuung von Demenz-Patienten konnte den Zuhörern im voll besetzten Veranstaltungssaal des Klinikums wertvolle Ratschläge geben, die alle eine Gemeinsamkeit hatten: Sie lassen sich ohne großen Aufwand umsetzen. Wenn die Referentin riet, das Trinkglas eines dementen Menschen nur halb zu füllen, ergab sich daraus eine Kette positiver Auswirkungen: "Der Patient wird nichts verschütten, auch wenn die Hand zittert, damit bleibt seine Kleidung trocken und sauber, er muss nicht neu angezogen werden und vor allem: Der Patient fühlt sich wohl", unterstrich Vallaster.

Und so ging es weiter mit Ratschlägen, die nicht nur das Leben der Pflegenden erleichtern, sondern die vor allem immer Würde und Wohlbefinden der Patienten im Mittelpunkt haben. "Man hat heute Tipps bekommen, die wirklich etwas bringen", dieser Satz war am Ende der Veranstaltung immer wieder zu hören.